Nominee
'23
BA
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Clara Bardt
ecosign

NEMESIS

So wie die Nemesis, Göttin der ausgleichenden Gerechtigkeit und Richterin über die Angemessenheit des Zorns, verhandelt auch das Magazin „Nemesis“ über die Angemessenheit weiblicher Wut und ihrer Diskreditierung durch gesellschaftliche Strukturen.

Die Wut wird nicht vom weiblichen Rollenstereotyp erwartet, sie gilt als „unweiblich“ und wird weniger ernst genommen und respektiert. Wütende Frauen seien zu laut, zu aufbrausend, zu herrisch oder gar „hysterisch“.

Mithilfe von 17 Schriften von Typografinnen wird weiblichen Stimmen eine Bühne gegeben und gleichzeitig auf die Unterdrückung dieser Stimmen aufmerksam gemacht. Denn durch „Tone Policing“, also einer Kritik an der Sprechweise und des Tons, werden die berechtigte Kritik und Anliegen marginalisierter Menschen unter dem Vorwand eines unangebrachten Tons ignoriert und die Debatte an sich abgelehnt.

Analoge Interventionen am Medium machen die Wut erfahrbar und greifen visuell in Inhalte ein um darzustellen, wie auch die Inhalte diskreditierter Aussagen hinter der Kritik an Ton und Sprechweise verzerrt, übersehen und ignoriert werden.

Eine Einladung für mehr Mut zur Wut.